Leuchtendes Grubenfeld
Nach der Nürburg, der Burg Eltz, dem Deutschen Eck in Koblenz sowie dem Kottenheimer Winfeld, beleuchtet der Lichtkünstler PeterBaur nun das Mayerner Grubenfeld. Neben alten Kranen, basaltenen Abbauwänden und dem Silbersee wird eine Vielzahl von steinernen Kunstwerken des Lapidea-Geländes illuminiert.
Das Naturschutzgebiet "Mayener Grubenfeld" führt in eine bizarre Bergbaulandschaft mit Abbauspuren aus unterschiedlichen Epochen.
Mit Maschinen war alles einfacher: Elektrische Kräne blieben als stumme Blick über das GrubenfeldZeugen einer vergangenen Zeit im Grubenfeld zurück. Hohe Basaltwände werden von der Natur zurückerobert.
Ein mit vielen Erklärungen beschilderter Rundweg führt vorbei am römischen Steinbruch zum Silbersee.
Es war noch so eine laue Samstagnacht, wie sie es ab und an Anfang September gibt, als wir uns so gegen 22 Uhr aufmachten um uns in eine verzauberte Welt entführen zu lassen.
Das Spiel von Farbe und Schatten sowie die Ruhe, die vom nächtlichen Grubenfeld aus ging faszinierte uns sofort. Es war erstaunlich, dass obwohl doch viele Besucher auf dem Gelände waren, Ruhe und Verzauberung uns empfingen.
Nach ca 300m leicht bergab über einen etwas steinigen Pfad strahlte uns eine rotleuchtende Basaltwand entgegen. Das Licht wechselte - wie übrigens bei allen Objekten - vom Blutrot über ein Weis zum Blau um dann über ein sattes Grün wieder ins rötliche über zugehen.
Jeder achtete drauf dass er aufgrund des Corona Virus seinen Abstand zum Nachbarn wahrte. es war sehr angenehm das alles zu erleben.
Immer wieder glaubte man in eine anderen Welt zu kommen. Selbst wenn man stehen bleib und sich im wechselnden Licht umsah, war plötzlich um einen herum alles doch anders.
Nach einer kleinen Rechtskurve etwas bergabführend, bot sich dann ein wundersames Schauspiel von Farben, Wasser und den Wänden aus Basalt. Das musste der Silbersee sein, der so ruhig vor uns lag.
Wir haben lange das Spiel der Farben auf uns einwirken lassen und immer wieder andere Stimmungen endeckt.
Weiter oben dann der Blick auf den See herab - wieder ein ganz anderes Bild
Nein. das war nicht der Mond, sondern ein schlichter LED Strahler, der den Wald und den See verzauberte,
Man könnte meinen, dass hinter den Steinen und Büchen die Gollums, Feen und Kobolde hervor lukten um zu sehen was die großen Leute da für seltsame Spiel mit ihrer Heimat trieben.
Raus aus dem Wald, stand über uns ein alter verlassener Kran. Mit dem sie einst wohl den Basalt aus der Tiefe gefördert hatten.
Den haben wir uns näher angeschaut und den Flair der alten Stahlkonstruktion gespürt. Er stand da, als ob er schon immer hier gestanden hätte und passte auf seine eigene Art in diese verzauberte Landschaft.
Und was Farben mit uns machen, kann man auf den folgenden beiden Bildern sehen... plötzlich erscheinen ganz andere Dinge in den Vordegrund zu treten und andere werden irgendwie unsichtbar.
natürlich wollte ich mich auch ins nachtblau tauchen und gesellte mich zum Fuß des Krans.
Kunst aus dem vulkanischen Stein bestaunen kann der Besucher im Skulpturenpark "Area Lapidea". Internationale Künstler haben während verschiedener Sympossien Steinskulpturen geschaffen, die ein ganz besonderes Flair im Grubenfeld vermitteln.
Lasst einfach mal die Bilder auf euch wirken. Was die einzelnen Künstler bewegt den Stein so zu formen, erschloß sich uns an diesem Abend nicht.
Der Weg zurück führte über eine versteckte alte Steintreppe, die sich in dem Licht so wunderbar in den Hang schmiegte. Irgendwie machte sie dann Neugierig wieder auf die Welt da draussen mit ihrem kalten Neonlicht und dem Lärm der Stadt.
Es war eine spannende Reise in die Welt der Steine, Seen und des bunten Lichts. Ich denke wir werden uns das Grubenfeld nochmals bei Sonnenschein anschauen und sicher werden dann doch einige Plätzchen, die sich ein geheimnisvolle Dunkelheit hüllten, dann ganz anders, irgendwie dann entzaubert darstellen. aber wir denken, dass das Grubenfeld und der Silbersee auch im Sonnenlicht seinen Reiz hat.
Vielleicht liegt es daran, dass dieser Platz über viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende von menschen bearbeitet wurde und so viele Generationen ihren Schweis darin versenkten.
Und wenn man abends über das alte Steinbruchgelände blickt kann man sie sehen: tausende und abertausende von Fledermäusen, die in den nichtzugänglichen Steinbrüchen des Naturschutzgebietes "Mayener Grubenfeld" leben.
Der „Schacht 700“, ein ehemaliger Grubeneingang, wurde für die Besucher freigegeben und lässt mit etwas Glück einen Blick auf die Fledermäuse zu.